Lehrlingsmassnahmen

Suchtprävention allgemein

Im Workshop „Suchtprävention“ arbeiten wir mit einer Gruppengröße von ca. 8-12 Jugendlichen. Der Workshop hat absolut keinen Vortragscharakter; sämtliche Themen werden auf Input der Jugendlichen hin aufgearbeitet. Nur die Workshopstruktur geben wir vor.

Wir raten dazu alle Lehrlinge an dem Programm teilhaben zu lassen. Viele Jugendliche befinden sich noch in einer teils unbewussten Entscheidungsphase, ob sie psychoaktive Substanzen konsumieren sollen oder erkennen problematisches Verhalten noch nicht als solches.

Im Optimalfall greifen wir in diesen Prozess ein. Keinesfalls sollten als „ungefährdet Eingestufte“ aus dem Workshop ausgeschlossen werden. Es wäre lerntheoretisch ein absolut falsches Zeichen einer eventuell „problematischen“ Gruppe mehr Aufmerksamkeit zu schenken und trifft häufig die Falschen.

Rauchen? Uncool!

Nichtraucherseminare nach der klassischen Methode fallen bei Jugendlichen selten auf „fruchtbaren Boden“. Der Grund dafür ist das oft noch nicht vorhandene Problembewusstsein, das häufig am Beginn einer Verhaltensänderung steht.

Im Workshop „Rauchen? - Uncool!“ arbeiten wir mit einer Gruppengröße von ca. 8-12 Jugendlichen. Der Workshop unterscheidet sich vom NR-Seminar deutlich. Die Zielgruppen sind ja auch sehr heterogen. Wir raten dazu alle interessierten Lehrlinge an dem Programm teilhaben zu lassen. Viele Jugendliche befinden sich noch in einer, teils unbewussten, Entscheidungsphase, ob sie rauchen sollen. Im Optimalfall greifen wir in diesen Prozess ein. Keinesfalls sollten Nichtraucher aus dem Workshop ausgeschlossen werden. Es wäre lerntheoretisch ein absolut falsches Zeichen jungen Rauchern mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Durst hat damit nichts zu tun.

Alkohol-Prävention fällt bei Jugendlichen nicht immer auf „fruchtbaren Boden“. Der Grund dafür ist das oft nicht vorhandene Problembewusstsein, das häufig am Beginn einer Verhaltensänderung steht. Das Problembewusstsein bei Alkohol ist im gesellschaftlichen Umfeld nicht/wenig gegeben. Hier bedarf es einer sensiblen Grenze, die Jugendliche nur selbst ziehen können.

Der Workshop unterscheidet sich von klassischer Aufklärung deutlich. Es darf natürlich gelacht werden. Die Innensicht eines ehemals Alkoholkranken liegt dem Workshop zugrunde und liefert in den Gruppenarbeiten und geführten Diskussionen eigene Motivation. Denn nur so kann und muss man dem Thema Alkohol einen klar verständlichen Rahmen geben.

Wir raten dazu alle Lehrlinge an dem Programm teilhaben zu lassen. Viele Jugendliche befinden sich noch in einer, teils unbewussten, Entscheidungsphase, ob und wie weit sie mittrinken sollen. Im Optimalfall greifen wir in diesen Prozess ein. Keinesfalls sollten nicht Alkohol trinkende Jugendliche aus dem Workshop ausgeschlossen werden. Es wäre lerntheoretisch ein absolut falsches Zeichen jungen Trinkenden mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Süchtig machende Technologien

Ist Sucht für Sie noch ein Zustand, der nicht erstrebenswert ist? Nicht so in der (Spiele- und Technologie-) Welt unserer jungen Generation. Das „am schnellsten süchtig machenden Spiel“ ist heute keine Warnung mehr, sondern ein Versprechen für kurzweilige Unterhaltung, die einen fesselt. Und das zweifelhafte Versprechen wird allzu oft eingelöst. Aber auch Technologien im alltäglichen Gebrauch werden emotional entworfen und versuchen Suchtcharakteristika für sich zu nutzen.

Suchtparameter, die seit Jahrhunderten funktionieren, werden aufgrund der Fortschritte in der Gehirnforschung immer perfider eingesetzt, um (un-)mündige Konsumenten/innen für neue Technologien zu begeistern und zu binden. Kurzzeitig wiederkehrende Erfolgserlebnisse und die Beschäftigungsmöglichkeit ohne geplantes Ende, sind dabei nur zwei grundlegende Instrumente, die unsere Gefühle stimulieren. Ein Verbot kann kein Ziel sein, es braucht Verständnis.

Shisha-Das Bisschen Dampf...

Fragen Sie Jugendliche nach ihrem Rauch-Status, sagen viele voller Stolz: Nichtraucher! Das Zeug ist ja grindig! Bei der Shisha sieht das gleich ganz anders aus: Diese erhält immer mehr Kultstatus. 200-500 Euro geben Jugendliche für eine gute Shisha aus. Sie wird zum Statussymbol innerhalb des Freundeskreises. 

Von der Shisha zum Nikotinkonsum durch Zigaretten, Snus bis hin zu Kau- und Schnupftabak führt ein klar vorgezeichneter Weg. Dieses vermeintlich alte Kulturgut startet aktuell gerade neu durch. Durch bessere Parfümiermöglichkeiten wird Jugendlichen eine geringere Schädlichkeit vorgegaukelt. Ähnlich wie bei Alkohol mit Alkopops wird vom problematischen Grundstoff abgelenkt. 

Ist die Sucht-Charakteristik erst geweckt, werden Jugendliche schnell zu süchtigen Tabak-Konsumenten/innen.

In diesem Workshop zeigen wir, dass Shisha nichts Neues/Cooles ist. Wir klären über Marketingstrategien auf und zeigen Jugendlichen, wie billig sie geködert werden. Denn niemand lässt sich gerne vera... auch Jugendliche nicht. 

Hat´s geschmeckt?

Mit Gesundheitsargumenten und Angstmacherei durch Aufzählen der Folgen von Fehlernährung punkten wir bei Jugendlichen nicht. Wer jung ist, will nicht an später denken! – Auch wenn dieses Später die nahe Zukunft sein kann.

Im Workshop Adipositas-Prävention erarbeiten wir in der Gruppe von 8-12 Jugendlichen (intrinsische) Motivatoren für einen gesunden Lebensstil und Verantwortung für den eigenen Körper zu übernehmen.

Wir raten dazu alle interessierten Lehrlinge an dem Programm teilhaben zu lassen. Auch jene, die nicht der Risikogruppe „Übergewichtige“ angehören. Denn allem voran geht es um Prävention. Und zudem kann die im Workshop vermittelte Achtsamkeit im Umgang mit dem eigenen Körper auch in weiterer Zukunft sowohl physischen und psychischen Krankheiten als auch anderen Süchten vorbeugen.

Argumentation bei kritischem Verhalten (für Erwachsene)

Jugendliche, Drogen und Süchte - Scheinbar gibt es keine wirkende Argumentation. Alkohol und Rauchen dient Jugendlichen dazu sich als erwachsen zu definieren. Rebellion und Unabhängigkeit werden dadurch demonstriert. Je abstoßender und unverständlicher das problematische Verhalten für Erwachsene zu sein verspricht, desto mehr erfüllt es den Zweck Statements damit zu setzen. Verbote sind dabei oft Verstärker. Um die eigene Person dabei richtig in Szene zu setzen, erfolgt die jugendliche Imagekampagne dauerhaft Online! 

Mit Argumenten ist der Erwachsene schnell in der Zwickmühle. Zum Beispiel: „Fang bloß nicht an mit…. Wenn du mal süchtig bist, ist es ganz schwer wieder aufzuhören!“ Tatsächlich führt die Angst vorm Aufhören bei vielen Süchten zu längerem Konsum. Sie legen mit diesem Argument bereits eine falsche Fährte. Andererseits: „Aufhören ist nicht schwer, Tausende haben es bereits gemacht!“ Als Argumentation funktioniert das ebenso nicht. Wenn jede/r aufhören kann – dann kann man es ja ruhig mal beginnen…

In diesen Workshop für Erwachsenen fließen Erfahrungen aus mehreren hunderten Jugendworkshops zu verschiedenen Suchtthemen ein. Mit Jugendlichen haben wir unsere Argumente geschärft. Immer mit dem Ziel jedem Argument die Grundlage zu entziehen, das für problematisches Verhalten sprechen könnte.